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Kochsberge von Brandenstein ausPinsenberg in KrölpaTransgressionslinie am PinsenbergHaselberg(e) bei PößneckBlick vom JägersbergBlick zum NSG BuchenbergSchlechteberg bei ÖpitzWisente am WegrandAufschluss am Totenstein
 
Pinsenberg in KrölpaTransgressionslinie am PinsenbergHaselberg(e) bei PößneckBlick vom JägersbergBlick zum NSG BuchenbergSchlechteberg bei ÖpitzWisente am WegesrandAufschluss am TotensteinKochsberge
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 Aufschlüsse & Highlights

 

Entlang des gesamten Rundweges finden sich neben zwei Übersichtstafeln in Ranis und Krölpa mehrere Informationstafeln. Diese sollen Sie auf die konkreten Besonderheiten am jeweiligen Standort aufmerksam machen. Die Standorte der Informationstafeln sind in den Übersichtskarten eingetragen. Hier eine kurze Beschreibung, was Sie an den einzelnen Punkten erwartet:

  1. Der Abzweig zu Teufelskanzel und Herthahöhle

  2. Felsklippen im Haintal

  3. Am Fuß des Pinsenbergs – ein Aufschluss von besonderer Bedeutung

  4. Die „Weißen Wände“ von Krölpa

  5. Am Riffhang

  6. Ein Blick entlang des Riffgürtels

Herthahöhle

(1) Der Abzweig zu Teufelskanzel und Hertha- höhle

Von diesem Punkt aus kann man einen kleinen aber interessanten Abstecher vom Wanderweg um das Zechsteinriff Pinsenberg herum zur Teufelskanzel und zur Herthahöhle hin unternehmen. Bei der Teufelskanzel, die wie ein Bergsporn hervorragt, handelt es sich ebenfalls um die nördliche Spitze eines kleineren Riffkörpers. Dieser erstreckt sich von der Teufelskanzel bis zur Herthahöhle und noch weiter nach Südosten.


Folgt man dem Weg noch weitere ca. 150 m, gelangt man zur Herthahöhle. Diese stellt ein Abri (Felsdach, Felsnische, auch Halbhöhle) dar. Bereits 1925 erfolgten erste Ausgrabungen in und vor der Herthahöhle. Die ältesten Funde stammen aus der Altsteinzeit.

Felsklippe

(2) Felsklippen im Haintal

Am gesamten Weg durch das Fischbach- bzw. Haintal zwischen Krölpa und dem Wisentgehege kann man unmittelbar am Wegesrand, am Hang zum Brandenstein und Hausberg und in kleinen ehemaligen Steinbrüchen Gesteine antreffen, die sich deutlich von den Kalksteinen der Riffkörper unterscheiden.


Es handelt sich hierbei um Grauwacken und Tonschiefer aus dem Unterkarbon (Viséum). Sie wurden vor etwa 340 Mio. Jahren abgelagert und vor rund 330 Mio. Jahren im Rahmen der variszischen Gebirgsbildung gefaltet und herausgehoben.

 

Charakteristisch für beide Gesteine ist, dass die Schieferung als Richtung der Spaltbarkeit der Gesteine meist deutlicher in Erscheinung tritt als die Schichtung.

Auflagerung

(3) Am Fuß des Pinsenbergs – ein Aufschluss von besonderer Bedeutung

Der gesamte Steilabbruch des Pinsenberges oberhalb der Straße Hainweg in Krölpa ist aus Riffkalk aufgebaut. Am Fuß dieser Steilwand findet man einen kleinen Aufschluss von besonderer Bedeutung: Hier kann die unmittelbare Auflagerung der Riffkalksteine auf Grauwacken des Grundgebirges beobachtet werden.

 

Die Grauwacken wurden im Unterkarbon (Viséum) vor etwa 340 Mio. Jahren abgelagert und vor rund 330 Mio. Jahren im Rahmen der variszischen Gebirgsbildung gefaltet. Nach Heraushebung und anschließender Abtragung dieses Gebirges erfolgte im Zechstein eine Überflutung in diesem Gebiet (Transgression). In diesem Meer bildeten sich dann die Riffkalksteine.

 

Diese Auflagerung, die eine zeitliche Lücke von mindestens 70 bis 75 Mio. Jahren repräsentiert, kann nur an sehr wenigen Stellen des Orlatals derartig gut betrachtet werden.

Weiße Wände

(4) Die „Weißen Wände“ von Krölpa

Vom Nordhang des Pinsenberges hat man einen sehr schönen Blick in die Orlasenke zwischen Krölpa und Pößneck.


Die Aussicht ist geprägt durch die weißen Steinbruch-wände am Hang nördlich des Kotschaubaches. Es handelt sich um einen großen Steinbruch, in dem in der Vergangenheit Gips- und Anhydritgestein abgebaut wurde. Beide Gesteine werden bis heute für die Herstellung von Baumaterialen auf Gips-Basis abgebaut – hier in Krölpa inzwischen aber nur noch unter Tage. Sie waren und sind begehrte Rohstoffe für die Baustoffindustrie und damit eine wichtige Grundlage für die lokale Wirtschaft.

 

Gleichzeitig stellt ihr Abbau einen gravierenden Eingriff in Natur und Landschaft dar. Mit der Verlagerung des Abbaus nach Untertage vermeidet die Baustoffindustrie im Orlatal unnötige Konflikte.


Die Riffe des Orlatals verdanken ihre gute Erhaltung dem Umstand, dass sie über viele Jahrmillionen von den Gips- und Anhydritgesteinen überlagert und damit vor Verwitterung geschützt waren. Erst vor ca. 2 Mio. Jahren war die Verwitterung der überlagernden Gesteinsschichten, vor allem also der Sulfatgesteine, soweit fortgeschritten, dass die Riffe wieder freigelegt wurden.

Riffhang

(5) Am Riffhang

Ein Riff kann man unterteilen in die Riffplattform und den Riffhang. Die Riffplattform ist, da das Riff ja nach oben wächst, ständig Wellen, Strömungen und Brandung ausgesetzt. Dabei wird das von den riffbildenden Organismen produzierte kalkige Material ständig bewegt und zerkleinert. Dadurch entsteht eine weitgehend ebene Plattform parallel zur Wasseroberfläche.

 

Ein Teil des aufgearbeiteten Materials gelangt über den Rand der Riffplattform in die tieferen Teile des Meeresbeckens, das das Riff umgibt. Dieses Material lagert sich als Riffschutt bzw. Riffsand rund um das Riff auf dem sogenannten Riffhang ab. Die Schichten am Riffhang sind natürlich geneigt in Richtung der tieferen Teile des Beckens.


Die kleinen Felsklippen am Hang des Hausberges, an dem man sich hier befindet, sind deutlich in Richtung des Wanderwegs geneigt. Sie repräsentieren den östlichen Riffhang des Hausberg-Riffs. Nicht überall sind die Schichten der Riffhänge so gut erhalten und in ihrer ursprünglichen Lagerung auch erkennbar.

Buchenberg

(6) Ein Blick entlang des Riffgürtels

Die abwechslungsreiche Landschaft des Orlatals ist geprägt durch Berge und Höhenrücken. Diese Erhebungen, die aus hellem Kalkstein bestehen, waren zur Zeit des Zechsteins alles einzelne Riffe.


In nördlicher Richtung befindet sich der Buchenberg. Dieses ehemalige Riff ist sehr markant. Das rührt daher, dass der Kalkstein des Riffs in der Vergangenheit abgebaut wurde. Wir blicken heute auf die ehemaligen Steinbruchwände.


Mehr in östliche Richtung auf die Stadt Pößneck zu, erstreckt sich ein Höhenrücken. Zu diesem Höhenrücken gehören der Breite Berg, der Jägersberg und die Kochsberge. Alle diese Erhebungen sind zwar nicht so markant wie der Buchenberg. Sie stellen aber Teile eines deutlich größeren, langgestreckten ehemaligen Riffes dar.


Würde man den Weg in Richtung Pößneck nehmen, würde sich einem kurz vor dem Erzberg der Blick auf die Altenburg öffnen – ein imposanter Berg direkt oberhalb der Stadt Pößneck. Die Altenburg war ebenfalls einmal ein Riff vor der Küste des Zechstein-Meeres und noch heute erhebt sie sich als Pößnecker Hausberg deutlich über ihre Umgebung.